Gebrauchte Versandpackungen sind wertvoller Rohstoff
Der Online-Handel wächst und damit der Bedarf an Verpackungen. Zum Einsatz kommen dabei überwiegend Versandkartons aus Wellpappe. Das Material ist nicht nur stabil, sondern erfüllt mit seinem perfekten Stoffkreislauf auch die wachsenden ökologischen Anforderungen an Verpackungen. „Transport- und Versandverpackungen aus Wellpappe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen und werden vollständig über den Altpapierkreislauf wiederverwertet“, sagt Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW). Die Produktion der Wellpappe nimmt ihren Anfang mit Wellpappenrohpapieren, die in Deutschland zu 100 Prozent aus Sekundärrohstoffen produziert werden.
Verbraucher gefragt
Der überwiegende Teil der Transportverpackungen aus Wellpappe fällt in Industrie und Handel an, die ihr Altpapier selbst und auf eigene Rechnung entsorgen. Aus Effizienz- und Kostengründen werden dort die gebrauchten Wellpappenverpackungen gepresst, bevor sie dem Recycling zugeführt werden. Als Folge des boomenden Online-Handels sind inzwischen aber zunehmend auch die Verbraucher gefordert, mit ihrem Verhalten die Effektivität der öffentlichen Altpapiersammlung zu unterstützen. Doch die kommunalen Entsorger stellen fest, dass die gebrauchten Versandverpackungen häufig nicht flach zusammengelegt oder in Stücke gerissen in den Behälter kommen. Oft landen sie dort in voller Größe, so wie vom Paketboten geliefert. „Für jeden Anwohner ist es ärgerlich, wenn die Tonnen oder der Container überfüllt mit aufgerichteten Kartons sind, und man für sein eigenes Altpapier keinen Platz mehr findet“, sagt Wolfrum.
Optimale Raumnutzung
Mit der Aktion „Mach’s flach!“ setzt sich die Wellpappenindustrie für ein effizienteres Recycling von Kartonagen und Versandkartons aus Wellpappe im öffentlichen Raum ein. „Denn das Recycling beginnt bereits vor der Altpapiertonne“, sagt Wolfrum. Die optimale Raumnutzung im Altpapierbehälter ist ein wichtiger Schritt im Recyclingprozess. „Wenn Online-Shopper die gebrauchten Wellpappenkisten falten, zerrreißen, zerschneiden oder wie auch immer flach machen, bevor sie sie in die Tonne werfen, ist viel erreicht“, so Wolfrum. „Denn so passen acht Mal mehr Kartons in die Tonne.“
Mit dieser Information warb der VDW auf dem diesjährigen Bundeskongress der kommunalen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung in Berlin bei kommunalen Entsorgungsunternehmen dafür, sich für „Mach’s flach!“ zu engagieren. Mit Aufklebern auf Tonnen und Containern, Info-Flyern, Beiträgen in Unternehmensmedien oder bei Tagen der offenen Tür können Entsorgungsbetriebe ihre Kunden – also die Verbraucher – für den verantwortungsvollen Umgang mit dem Raum im Papiercontainer sensibilisieren.
Entsorgungsunternehmen machen mit
Inzwischen führt die Wellpappenindustrie Kooperationen mit zahlreichen kommunalen Entsorgern durch. In Dresden wurden bei einer Straßenaktion die Besucher über „Mach’s flach!“ informiert und in der Stadt kleben auf den Altpapier-Tonnen Aufkleber mit dem „Mach’s-flach!“-Logo. Neben den Städtereinigungen in Hamburg, Darmstadt, Marl oder im Lahn-Dill-Kreis nutzen auch gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaften die „Mach’s-flach!“-Sticker auf den Gemeinschaftscontainern innerhalb ihrer Wohnanlagen. Das bunte Logo soll die Bewohner bei jeder Nutzung wieder daran erinnern, die Wellpappenverpackungen richtig zu entsorgen, indem sie klein gemacht werden. Peter Hofmann, PR-Verantwortlicher des Betriebshofs der Stadt Marl, sieht durch die Sticker schon erste Erfolge: „Unser vorläufiges Fazit: Es gibt spürbare Verbesserungen dort, wo es bisher zu Beistellungen kam und die Kartons nicht flach gemacht wurden. Die Kollegen sagten, dass vor allem die 120-Liter-Gefäße sorgfältiger befüllt würden.“
Entsorger können jederzeit beim VDW Kooperationsangebote anfordern.
Anregungen und Infos zum richtigen Flachmachen der Kartons gibt es auf der @machsflach-Instagram-Seite und auf der @machsflach-Facebook-Seite.