Viel Humor hat Holger Thärichen, Geschäftsführer der Sparte Abfallwirtschaft und Stadtreinigung beim VKU (Verband Kommunaler Unternehmen e. V.) bewiesen, als er von den beiden als Hausmeister verkleideten Aktionskünstlern Mario und André auf dem Bundeskongress der kommunalen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung 2019 in Berlin dazu aufgefordert wurde, „die Kartons mal ordentlich flach zu machen“. Unter Einsatz seines ganzen Körpergewichts hat er sie dann ganz einfach platt gesessen – eine Aktion mit Spaß-Potential. So hatten die beiden Hausmeister immer wieder die Lacher auf ihrer Seite und konnten dadurch viel Aufmerksamkeit für die Aktion „Mach’s flach!“ des Verbandes der Wellpappen-Industrie (VDW) erzielen.
Als typische Vertreter für Ordnung und Sauberkeit, ausgestattet mit zwei Altpapiertonnen der Berlin Recycling GmbH, haben sie die rund 250 Fach- und Führungskräfte der kommunalen Abfallwirtschaft dazu animiert, Kartons richtig flach zu machen und das Gespräch mit den Vertretern der Wellpappenindustrie zu suchen. Was dahinter steckt, erläutert Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappenindustrie (VDW): „Gebrauchte Wellpappe ist ein wertvoller Rohstoff für die Herstellung von Recyclingpapier, eingebunden in einen gut funktionierenden Stoffkreislauf. Der lebt allerdings davon, dass der Raum in der Altpapiertonne effizient genutzt wird.“ Doch schon länger stehen viele Kommunen vor der Herausforderung, dass immer mehr Versandkartons – so wie sie sind – im Altpapier landen. Die Folge: Die Tonnen sind schneller voll, obwohl weniger drin ist.
Verbraucher immer wichtiger beim Recycling von Versandkartons
Der wachsende E-Commerce führt dazu, dass immer mehr Versandkartons beim privaten Verbraucher anfallen – Tendenz steigend. Viele Konsumenten werfen diese aufgestellt statt flach gemacht in die Altpapier-Container. Das ärgert nicht nur die Nachbarn, deren Kartons und Altpapier dann nicht mehr in die Tonnen passen. Sondern auch die Entsorgungsunternehmen, denn die Papiertonnen enthalten wenig Gewicht aber viel Volumen, was die Sammlung und Verwertung unwirtschaftlich macht – ganz abgesehen von den vielen Beistellungen neben den Tonnen. Für die Entsorger bedeutet das einen erhöhten Aufwand und steigende Kosten. Die Rolle der Verbraucher für ein effizientes Papierrecycling wird also immer wichtiger.
Um die Verbraucher über die ökologischen Vorteile von Versandkartons aus Wellpappe zu informieren, hat die Wellpappenindustrie 2017 die Aktion „Mach’s flach!“ ins Leben gerufen. Der VDW stellt Informationsmaterial zur Verfügung – von Tonnenaufkleber über Flyer bis hin zu einem Youtube-Film und Unterstützung bei Aktionstagen, Tagen der offenen Tür und Medienarbeit. All das kann unkompliziert in die Kommunikation der Entsorger eingebunden werden, die bei „Mach’s flach!“ ganz ohne erhobenen Zeigefinger funktioniert. Entsorgungsbetriebe aus Frankfurt, Darmstadt, Hamburg und Dresden unterstützen die Aktion bereits. Viele weitere kommunale Entsorger sind in Gesprächen mit dem VDW.
Für einen noch effizienteren Stoffkreislauf von Wellpappe
Wellpappe besteht aus nachwachsenden Rohstoffen und kann vollständig über den Altpapierkreislauf wiederverwertet werden. Das funktioniert in Deutschland schon seit langem hervorragend. Wolfrum: „In Zeiten des steigenden E-Commerce und der zunehmenden Umweltbelastung durch Plastikverpackungen ist es umso wichtiger, dass Versandverpackungen aus Wellpappe den Umweltvorteil ihres perfekten Stoffkreislaufs voll ausspielen können, indem sie vor dem Wurf in die Tonne flach gemacht werden.“
Fotos zur Aktion „Mach’s flach!“ auf dem VKU Kongress finden Sie hier.