Toilettenpapier, Mehl, Nudeln und Hefe gehörten in den ersten Wochen nach dem coronabedingten Shutdown im März zu den begehrtesten Waren in Supermärkten und Discountern. Während im Non-Food-Bereich des Einzelhandels die Umsätze im April 2020 im Vergleich zum Vorjahresmonat preisbereinigt um 14,5 Prozent fielen, verzeichnete der Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren eine deutlich erhöhte Nachfrage. Die Branche setzte preisbereinigt 6,2 Prozent mehr um als im April 2019. Bereits im März kauften Konsumenten verstärkt Güter des täglichen Bedarfs.
Ein Drittel ihres Absatzes liefern die Wellpappenhersteller an die Nahrungs- und Genussmittelindustrie. Daher musste die Branche in den Monaten März und April mit einem außergewöhnlichen Nachfrageschub klarkommen. „Unsere Mitglieder haben flexibel auf die Nachfragespitzen aus diesen Bereichen reagiert, ihre Kapazitäten bei Bedarf ausgeweitet und Liefersicherheit geschaffen“, so VDW-Geschäftsführer Dr. Oliver Wolfrum. „Damit hat die Wellpappenindustrie ihren Teil zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung beigetragen und ist ihrer Einstufung als systemrelevante Zulieferindustrie der Ernährungsbranche gerecht geworden.“
Regale füllen
Zur Versorgungssicherheit beigetragen haben alle Beteiligten der Lieferkette des Lebensmitteleinzelhandels – von den Herstellern über die Logistiker bis zu den Handelsunternehmen. Nach Auskunft des Handelsverbands Deutschland haben die Händler gemeinsam mit ihren Lieferanten die Liefer-Rhythmen angepasst, wenn das notwendig und möglich war. Und um die Regale immer wieder zu füllen, wurde auch zusätzliches Personal eingesetzt. Logistiker mussten den ungeplanten, teilweise sprunghaften Anstieg der Warenmengen meistern und genügend Lagerfläche und Lkw bereithalten, um die Belieferung von Verteilzentren und Filialen sicherstellen zu können.
Die Krise macht besonders deutlich, was auch in normalen Zeiten gilt: Wellpappenverpackungen tragen maßgeblich dazu bei, dass die Lieferketten funktionieren. Der kurzfristige Boom im Lebensmittelbereich bescherte beispielsweise der Logistikbranche im März ein Wachstum der Beförderungsmenge um 15 bis 20 Prozent. Dazu muss man wissen, dass zwei Drittel der transportierten Güter in Wellpappe verpackt sind. „Damit ist Wellpappe mit Abstand das wichtigste Material für Transportverpackungen“, so Wolfrum weiter.
Logistik möglich machen
Besonders im Konsumgüterbereich können Verpackungen aus Wellpappe während der pandemiebedingten Herausforderungen für die Lieferketten ihre Stärken voll ausspielen. Sie erlauben die Bündelung der Waren in transportfähige Versandeinheiten, schützen die Produkte und vereinfachen das Handling beim Verladen, im Lager und am Verkaufsort – sie sind Möglichmacher in der Logistik. Einen speziellen Vorteil bieten Wellpappenkonstruktionen am POS: Shelf-Ready-Verpackungen bieten auch in Zeiten, in denen die Mitarbeiter im Einzelhandel die Warenverräumung besonders effizient durchführen müssen, eine echte Arbeitserleichterung.