01.10.2019

Downloads

Teilen

ProCarton: Natürliche Rohstoffbasis wird wichtiger

Die Bedeutung von Umweltfragen bei der Bewertung von Verpackungen nimmt zu. Eine aktuelle Studie der europäischen Vereinigung der Karton- und Faltschachtelproduzenten ProCarton zeigt zwar, dass Verbraucher dem Produktschutz noch immer die höchste Bedeutung beimessen. Aber in jedem der sieben an der Studie teilnehmenden Länder wurde „leicht recycelbar“ bereits als zweitwichtigstes Merkmal von Verpackungen genannt. Für 63 Prozent der Befragten gehört dieser Aspekt zu den drei wichtigsten Eigenschaften. An dritter Stelle steht das Merkmal „aus natürlichen, wiederverwertbaren Materialien hergestellt“ – deutsche Verbraucher bewerteten das noch höher als ihre europäischen Nachbarn.

 

„Die Erkenntnisse der ProCarton-Studie werfen auch ein gutes Licht auf Wellpappe“, sagt Dr. Oliver Wolfrum, Geschäftsführer des Verbandes der Wellpappen-Industrie. „Denn Produktschutz, Recyclingfähigkeit und eine nachwachsende Rohstoffbasis bietet Wellpappe ebenso wie Faltschachtelkarton.“ Hinzu kommt, dass Verbraucher weder im Supermarkt noch bei Befragungen zwischen Vollpappe und Wellpappe unterscheiden. „Von den Marktforschungsinstituten, bei denen wir eigene Studien in Auftrag gegeben haben, wissen wir, dass die Erkenntnisse zur Verbraucherwahrnehmung papierbasierter Verpackungen fast immer von Wellpappe auf Faltschachteln übertragbar sind und umgekehrt. Das gilt besonders bei Umweltaspekten.“

 

Papierbasiert heißt: gut zu recyceln

Karton gilt bei über der Hälfte der Verbraucher in ganz Europa als das umweltverträglichste Verpackungsmaterial, bei den Briten sind es sogar 63 Prozent. 32 Prozent der Europäer sehen unter Umweltaspekten Glas vorne, 5 Prozent Metall – und immerhin jeder Zehnte hält Plastik für das umweltverträglichste Material, um Waren zu verpacken. Die Einschätzung der Umweltverträglichkeit eines Packstoffs hängt offenbar ganz stark von seiner Recyclingfähigkeit ab. 45 Prozent der Europäer halten Karton für am besten wiederzuverwerten, bei Glas sind es 32 Prozent und bei Metall 9 Prozent. Erstaunlich: Trotz der aktuellen Diskussion um die unzureichende Wiederverwertung von Kunststoffen halten 15 Prozent der Befragten Plastik für das am besten zu recycelnde Verpackungsmaterial, also noch 6 Prozentpunkte mehr als bei Metall.

 

Im direkten Vergleich von faserbasierten Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen mit Kunststofflösungen haben Karton und Pappe in der Verbrauchergunst die Nase weit vorn. 81 Prozent der Europäer würden einem Produkt in einer Verpackung aus Karton den Vorzug geben vor einem gleichartigen Produkt in einer Plastikverpackung. In Deutschland sind es sogar 87 Prozent – der höchste Wert im Ländervergleich. „Das deckt sich mit den Ergebnissen einer repräsentativen Studie, die wir beim IFH Köln in Auftrag gegeben haben“, sagt Wolfrum. „Demnach wünschen sich 93 Prozent der befragten Verbraucher, dass die Hersteller von Konsumgütern Plastikverpackungen mehr und mehr durch Verpackungen aus nachwachsenden Rohstoffen ersetzen. Verpackende Unternehmen und der Einzelhandel suchen daher verstärkt papierbasierte Lösungen für ihre Verpackungsaufgaben.“

 

***

 

Zur ProCarton-Studie: Das Institut Coleman Parkes Research befragte im Auftrag der Faltschachtelindustrie 7.000 Verbraucher in Frankreich, Deutschland, Italien, Polen, Spanien, der Türkei und im Vereinigten Königreich. Die Studie steht hier zum Download bereit.

 

Zur Studie, die vom VDW in Auftrag gegeben wurde, siehe das Interview mit Dr. Kai Hudetz, Geschäftsführer des IFH Köln, in diesem Wellpappe Report.

Kontakt